Frankfurt/Regensburg/Prag/London/York.
Die ersten Ergebnisse eines gemeinsamen Forschungsprojektes der Universitäten York, England (Dr. Simon Baker, Prof. Jennifer Southgate), London (Prof. Volker Arlt, Prof. David Phillips), Prag (Prof. Marie Stiborova) und Regensburg (Prof. Maximilian Burger, Priv.-Doz. Dr. Wolfgang Otto und Priv.-Doz. Dr. Peter Rubenwolf) wurden vor wenigen Tagen im renommierten Fachjournal Molecular Carcinogenesis veröffentlicht. In der Arbeit mit dem Titel „Differentiation-associated urothelial cytochrome P450 oxidoreductase predicates the xenobiotic-metabolizing activity of “luminal” muscle-invasive bladder cancers“ wird die Rolle des Enzymsystems Zytochrom P450 der Harnblasenschleimhaut in der Entstehung bösartiger Blasentumore untersucht. Das Novum der Arbeit liegt vor allem in der Erkenntnis, daß neben der Leber offensichtlich auch die Blasenschleimhaut („Urothel“) über die Zytochrom-P450 Oxido-Reduktase die Fähigkeit besitzt, Blasenkrebs-fördernde Stoffwechselprodukte („karzinogene Metabolite“) zu erzeugen. Dieses Ergebnis hat für das Verständnis der Blasentumorenstehung und die Entwicklung chemotherapeutischer Wirkstoffe in der Behandlung des muskel-invasiven Blasenkarzinoms einen ganz erheblichen Stellenwert und ist Grundlage für derzeitige weiterführende Arbeiten der beteiligten Institutionen. Das Projekt ist ein hervorragendes Beispiel für eine erfolgreiche internationale Zusammenarbeit von Wissenschaftlern unterschiedlicher Fachrichtungen (Biochemiker, Molekularbiologen, Toxikologen und Urologen).